Hanns Dieter Hüsch:

"(Meine) Mutter, die auch später, wenn es Bier zu trinken galt, einen gewaltigen Zug am Leib hatte, (...) sagte dabei immer: Der erste Schluck ist der beste!

So bin ich immer durch die Welt gezogen und hab all diese Sätze aufgeschnappt, in meinem Kopf gespeichert und später wieder ausgespuckt. Ich weiß nicht, wie die Fantasie in meinen Kopf gekommen ist und die Melancholie." 


Im Wirtshaus kann man die Menschen kennen lernen; auf kleinem Raum viele Typen. So hat es Hanns Dieter Hüsch im "Kleinen Reichstag" in Moers erlebt, wo seine Mutter an der Theke Bier zapfte. Und so hab ich es in meiner Ausbildung zum Kellner und dann noch ein paar Jahre beim Bedienen erlebt.

Dann verschlug es mich nach Süddeutschland an den Stationierungsort der atomaren Pershing-II-Raketen in Mutlangen. Dort engagierte ich mich ein paar Jahre im gewaltfreien Protest gegen diese bis zu deren Abzug, hielt Vorträge und gab Seminare. Dann war dran, dass noch mal richtig zu lernen.

 

Nach Studium der Diplompädagogik arbeitete ich bis Ende 2023 mit halber Stelle als Bildungsreferent in einer Einrichtung der Evangelischen Erwachsenenbildung in Moers. Mit einer weiteren halben Stelle war ich ebenfalls bis Ende 2023 Geschäftsführer einer Begegnungsstätte für ältere Menschen in evangelischer Trägerschaft.

 

Im Ruhestand habe ich nun Zeit für meine Leidenschaft Rezitation und Vorlesen. Meine Mutter als Germanistin hat da sicher einiges an prägenden Einflüssen bei mir hinterlassen. Das gemeinsame Essen mit ihr und Hanns Dieter Hüsch 1987 nach der Aufzeichnung einer Fernsehsendung mit uns in Stuttgart ist eine schöne Erinnerung. Und nun darf ich Vorsitzender sein vom Freundeskreis Hanns Dieter Hüsch und seine Texte rezitieren.


Hinrich Kley-Olsen

Dennemarkstr. 9

47647 Kerken

0177-7929337

info@hannsdieterhuesch-rezitiert.de


Jeder Mensch hat seine Geschichte

"Jeder Mensch hat seine Geschichte, du die deine, ich die meine, wir die unsre, ihr die eure, mal die arme, mal die teure, tragische und lustige, leichte, schwere, böse, gute, gerechte, dass das Herz nicht blute, hohe, tiefe, Sein und Sinn, bei denen ich oft traurig bin, fröhliche und komische, denen wir so gerne lauschen, kommt drum in den Senftopf jetzt, dass wir die Geschichten tauschen, dass sich keiner dran verletzt, du an meiner, ich an deiner, ihr an unsrer, wir an eurer, bis wir dann das Ziel erreichen und wir sehen, dass sich unsere Geschichten gleichen."

Hanns Dieter Hüsch 1998, aus dem Programm »Wir sehen uns wieder«


Evtl. interessieren Sie auch meine anderen Internetseiten: www.dorothee-soelle.de www.ddr-aufarbeitung.de